Eine kontroverse Debatte tobt seit Jahren um die Vor- und Nachteile einer rein pflanzlichen Ernährung. Während einige behaupten, dass vegane Ernährung vor chronischen Krankheiten schützen und den Alterungsprozess verlangsamen kann, argumentieren andere, dass sie zu Nährstoffmängeln führt und somit gesundheitsschädigend ist. Die Unsicherheit wird nun durch eine bemerkenswerte Studie der Universität Stanford in den USA erhellt, die eine Gruppe von 44 eineiigen Zwillingspaaren ins Visier nahm.

Vegane Ernährung neue Studie mit Zwillingen
Eine neue Studie der Universität Stanford zeigt signifikante gesundheitliche Vorteile durch vegane Ernährung.

Die Zwillingsstudie: Ein objektiver Vergleich

Die Forscher nutzten die genetische Ähnlichkeit und den gemeinsamen Lebensstil der Zwillinge, um einen objektiven Vergleich zwischen Veganer*innen und Fleischesser+innen anzustellen. Die Teilnehmer*innen wurden aus der Stanford Twin Registry ausgewählt, einer Zwillingsdatenbank, die eine einzigartige Möglichkeit für derartige Untersuchungen bietet.

Methodik der Studie

Die ausgewählten Zwillingspaare wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei ein Zwilling sich für acht Wochen vegan ernährte und der andere weiterhin Fleisch konsumierte. Beide Gruppen verfolgten eine gesunde Ernährung, die reich an Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst und Vollkornprodukten war und frei von Zucker und raffinierter Stärke. Die Veganerinnen konnten ausschließlich pflanzliche Produkte zu sich nehmen, während die Fleischesserinnen auch tierische Produkte wie Hähnchen, Fisch oder Eier auf ihrem Speiseplan hatten.

Die erstaunlichen Ergebnisse

Die Studie ergab klare und überzeugende Ergebnisse. Die veganen Teilnehmer*innen konnten ihre kardiovaskuläre Gesundheit signifikant verbessern, indem sie gesättigte Fettsäuren reduzierten, Ballaststoffe erhöhten und Gewicht verloren. Bereits innerhalb der ersten vier Wochen des Experiments zeigten sich die größten Verbesserungen: niedrigere Cholesterinwerte, ein um 20 Prozent niedrigerer Insulinspiegel und ein zusätzlicher Gewichtsverlust von etwa zwei Kilogramm im Vergleich zu ihren fleischessenden Geschwistern.

Ein Plädoyer für mehr pflanzliche Lebensmittel

Professor Christopher Gardner, der die Studie leitete, betont die positiven Auswirkungen einer pflanzenbasierten Ernährung auf die langfristige Gesundheit. Die Verbesserungen seien nicht nur auf das Herzkreislaufsystem beschränkt, sondern erstreckten sich auch auf die Darmflora und den Alterungsprozess. Trotz dieser Ergebnisse drängt Gardner jedoch nicht zum Veganismus. Viel wichtiger sei es, mehr pflanzliche Lebensmittel in die Ernährung zu integrieren. Die Studie untermauert die Idee, dass eine stärker pflanzenbasierte Ernährung für ein längeres und gesünderes Leben förderlich sein könnte.

Die Schlussfolgerung lautet daher: Ob Veganismus oder nicht – der Fokus sollte auf einer ausgewogenen, pflanzenreichen Ernährung liegen, um die eigene Gesundheit zu fördern und das Leben zu verlängern.

Quelle: National Geographic
Titelbild: Bojan89 on istockphoto.com

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